Tag 4: Wuppertal - Radevormwald (23 km)
Quelle: outdooractive.com |
Entsprechend einsam sind manche Wegstrecken. Es gibt nicht alle 3 km Ruhebänke oder eine Schutzhütte, und stellenweise führt der Weg längere Zeit über Asphalt. Aber - und das ist ein großes Aber - der Weg hat bis jetzt einen sehr hohen Erlebnisfaktor. Es gibt immer etwas zu sehen unterwegs: Museen, Zeugnisse der Industrialisierung der Region, eine sehr schöne Landschaft, ja selbst eine Ritterburg und eine Seilbahn durfte ich schon erleben. Es gibt zig Hinweistafeln, die einem die Landschaft und die Bauwerke näher bringen. Und welcher Wanderweg führt schon mitten durch einen Zoo? Gut, der Wupperweg auch nicht, den Abstecher habe ich mir selbst eingebaut. Daher sehe ich den Wupperweg, auch wenn er ein Schattendasein führt, als durchaus gleichwertig zu anderen, prämierten, Flusswanderwegen an. Doch genug philosophiert, los gehts.
Steil geht es von der Jugendherberge aus bergauf zum Toelleturm. Dabei nutze ich die Trasse einer ehemaligen Zahnradbahn, die erholungsuchende Großstädter aus ihrem Mief in die Barmer Anlagen, einen großen Park führte. Hier treffe ich den Wupperweg wieder, der die Stadt auf den Südhängen umgeht und dabei auch munter auf und ab führt. Es geht durch die Barmer Anlagen durch und hinab zur Wupper, die ich in der Nähe der Autobahnbrücke der A1 unterquere. Der Weg führt am Stadtteil Laaken vorbei und wird wieder zum Waldpfad, der eine Wupperschleife umgeht, auf der sich eine große, laute Papierfabrik angesiedelt hat. Es wird ländlicher und ruhiger, schließlich ist Beyenburg erreicht, mit einer imposanten Kirche, einer hübschen Dorfkulisse und einem großen Stauwehr mit vorbildlich angelegter Lachstreppe. An einer kleinen Kapelle mache ich Rast, bevor ich die zweite Hälfte des Weges in Angriff nehme.
Die Wupper ist hier zu einem See aufgestaut, auf dem rege Wassersport betrieben wird. Der schmale Fahrweg zwischen See und stillgelegtem Bahndamm lässt ein zügiges Tempo zu, und schnell stehe ich in einer völlig anderen Welt - einem Industriehof, der aus dem vorletzten Jahrhundert stammen könnte. In Dahlerau wurde eine alte Textilfabrik umgebaut - ein Teil ist Museum, der größere Teil aber dient Start-Up-Unternehmen als Gewerbefläche.

In Radevormwald hatte ich nun etwas Zeit, um ein paar Sachen einzukaufen - und abends bei einem Italiener in der Fußgängerzone eine riesen Pizza zu vertilgen.
Tag 5: Radevormwald - Wipperfürth (23 km)

Als der Regen etwas nachlässt, laufe ich weiter nach Hückeswagen und kann mich dort in einer Bäckerei bei ein paar belegten Brötchen und heißem Kaffee aufwärmen. Was nun? Auf direktem Weg sind es nach Wipperfürth 4 km, der Wupperweg nimmt unterwegs noch zwei Talsperren mit und kommt auf 10 km, es fährt aber auch ein Linienbus. Ich vertraue auf das Wetter und nehme den Wupperweg, lerne unterwegs einiges über Wasserwirtschaft und Talsperrenbau. Die letzten 3 km laufe ich durch strömenden Regen und komme klatschnass in Wipperfürth an.

Tag 6: Wipperfürth - Marienheide (15 km)

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